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1. Von der französischen Staatsumwälzung bis zur Gegenwart - S. 125

1909 - Leipzig : Hirt
5. Die sozialen und wirtschaftlichen Verhältnisse der Gegenwart. 125 der Welt; heute sind die Bankverbindungen mit Berlin ebenso vorteilhaft wie die mit London. Das englische Volk wird ausgereizt durch die Zeitungen; aber es sehlt auch nicht an Stimmen, die zur Besonnenheit mahnen. Die verwandtschaftlichen Beziehungen zwischen unserm Kaiser und dem Könige von England, die gegenseitigen Besuche deutscher Bürgermeister und deutscher Geistlichen in London und umgekehrt, vor allem aber die strenge Rechtschaffenheit der deutschen Staatsleitung werden, so hoffen wir, uns vor kriegerischen Verwicklungen bewahren. Bezüglich der kleinern Staaten ist zu erwähnen, daß die Personalunion zwischen Norwegen und Schweden seit 1905 durch Beschluß des norwegischen Storthing (Abgeordnetenhaus) aufgelöst ist. Die Norweger wählten einen dänischen Prinzen zum König, der den Namen Haakon Vii. annahm. Auch die Personalunion zwischen Holland und Luxemburg ist seit dem Regierungsantritt der jetzigen Königin Wilhelmina von Holland (1890) aufgelöst, da in Luxemburg weibliche Thronfolge nicht zulässig ist. Das Großherzogtum Luxemburg ging über an Herzog Adolf von Nassau, der 1866 sein Herzogtum an Preußen verlor. Er war der nächste männliche Anverwandte der jetzigen Königin von Holland. 5. Die sozialen und wirtschaftlichen Verhältnisse und das Geistesleben der Gegenwart. Die Worte, die der Kaiser bei seinem Regierungsantritt an das Volk und dessen Vertreter gerichtet hat, hat er in vollem Umfange wahr gemacht. Den Frieden mit dem Auslande hat er aufrecht gehalten, aber eingedenk der bewährten Worte altrömischer Staatsweisheit:. „Wenn du Frieden haben willst, sei bereit zum Kriege" — arbeitet er unausgesetzt an der Vervollkommnung des Heerwesens und der Flotte. Die Friedensstärke des Heeres beträgt */2 Million, die Kriegsstärke 5 Million Truppen, die Bemannung der Kriegsflotte 45000 Mann. (Fig. 30 u. 31.) Nur einmal war er gezwungen, zum Schwerte zu greifen und zu kriegerischen Zwecken von der Flotte Gebrauch zu machen, als die fremdenfeindliche Partei der Boxer in China im Sommer 1900 einen Aufstand gegen die Fremden erregte. (Vgl. S. 123.) Den Handel hat er gefördert durch den Abschluß von Handelsverträgen mit andern Staaten und die Einrichtung von Dampferverbindungen nach außereuropäischen Ländern, besonders nach Ostasien, das für den Absatz unsrer Erzeugnisse eine steigende Bedeutung erlangt hat. Unsre Handelsflotte steht an zweiter Stelle, doch ist die englische noch dreimal stärker, die 47 Prozent, beinahe die Hälfte der Welthandelsflotte, ausmacht; an dritter Stelle stehen die Vereinigten Staaten. Die Vervollkommnung des Schiffbaues ist in den Fig. 27—31 dargestellt. In Afrika sind seine Bevollmächtigten bewaffnet gegen den Sklavenhandel

2. Deutsche Geschichte von der Französischen Revolution ab - S. 65

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Der dnische Krieg 1864. 65 Kunst immer neue Mittel und Wege zur Durchfhrung seiner groen Gedanken fand; ein Mann von ungeheurer Willenskrast, von unbedingter Furchtlosigkeit, freilich auch von gewaltiger Leidenschaft; ein Mann von umfassender Bildung, groen, nie versagenden Kenntnissen, packender Bered-samkeit; ein Mann endlich von groer Tiefe des Gemts und starkem Familiensinn; der grte Staatsmann des Jahrhunderts und einer der grten deutschen Männer berhaupt Erst verspottet, dann befehdet, Vielgeschmht in allen Landen, Hat er dennoch hohen Mntes Anstecht stets und fest gestanden. Dann gehat und dann gefrchtet, Dann verehrt, geliebt, bewundert, Also steht er, eine Sule, berragend das Jahrhundert. Von der Mehrheit des Abgeordnetenhauses wurde der neue Minister mit Abneigung, ja mit Ha empfangen. Versuche zur Verstndigung hatten keinen Erfolg; vielmehr wurde das ganze Budget, d.h. der Entwurf des Staatshaushalts, den die Negierung vorlegte, verworfen. Da erklrte Bismarck, da, da die Staatsmaschine nicht stillstehen drse, die Regierung ohne Budget regieren msse; dies Verfahren wurde von den Gegnern Budgetlose als verfassungswidrig bezeichnet. So wurde der Kampf immer erbitterter; ^e0irun0-erst als sich in zwei ruhmreichen Kriegen die Berechtigung der Heeresresorm erwiesen hatte, kam die Stunde der Vershnung. 53. Vorgeschichte des Krieges. Die Herzogtmer Schleswig und Holstein hatten unter der wiederhergestellten dnischen Herrschast viel zu leiden gehabt. Endlich tasteten die Dnen auch von neuem die staatsrechtliche Selbstndigkeit Schleswigs an, trotzdem Friedrich Vii. im Jahre 1852 den deutschen Gromchten hatte versprechen mssen, dieses Land dem dnischen Staate nicht einzuverleiben. Im Jahre 1863 lie der König, von seinem Ministerium gedrngt, eine Verfassung ausarbeiten, durch welche die Einverleibung Schleswigs angeordnet wurde. Da starb er im November 1863. Zu seinem Nachfolger war von einer Schleswigs Konferenz der Gesandten der europischen Gromchte, die im Jahre 1852 Dnemark, zu London stattfand, der Prinz Christian von Sonderburg-Glcksbnr^ be? stimmt worden; dieser bestieg jetzt als Christian Ix. den Thron und gab der neuen Verfassung, wenn auch ungern, seine Unterschrift. Neudauer, Geschichtl. Lehrbuch. L. V. 6. Aufl. _ V Der dnische Krieg. 1864.

3. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 233

1911 - Breslau : Hirt
Die groen Gegenstze vor dem Kriege. 233 Die Hansa wurde von Dnemark verdrngt. In der von der Knigin Margarete von Dnemark 1397 zu Kalmar begrndeten Union der drei Knigreiche Schweden, Dnemark und Norwegen sah sie noch keine Gefahr, aber im 15. Jahrhundert wurde der Bund durch die Handelsfeind-schaft zwischen flandrischen, rheinischen und preuischen Stdten einerseits, Lbeck und dem wendischen Quartier andrerseits gelockert und lste sich all-mhlich auf. Die Könige von Dnemark aber erhielten Holstein und wurden dadurch Glieder des niederschsischen Kreises, dehnten also ihre Macht bis in die nchste Nhe Lbecks aus. Dagegen hatten sie Schwierigkeiten, die Union in Schweden zu behaupten. Christian Ii. war der letzte Unions-fnig; er fhrte durch das Stockholmer Blutbad (1520) ihre Auflsung selbst herbei. Schweden. Gustav Wasa wurde 1523 zum König gewhlt und eroberte, von einer kubischen Flotte untersttzt, Stockholm. Er fhrte die Reformation ein. Ebirt, Breslau. Karte zum Ilich-Klevischen Erbfolgestreit. aster^^. cl. Vereinigten, jfiedei -l . Y'l .j Vereinigte Jederlandc t~ > .. I Spanische, jihllllilll Jlich; Cleve> -Berg, Mark _ urul Ravensberg ttfihlhh Geistl. Gebiete (Jsrzb.v.cohi, Trier, Msch.v. Mnster, Paderborn, Ziittich. 5000000.

4. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 228

1911 - Breslau : Hirt
228 Aus der Geschichte der Neuzeit. Hierauf erklrte Philipp Ii. an Elisabeth den Krieg. Er entsandte (1588) eine Flotte von 130 groen und vielen kleinen Schiffen, die Unberwindliche Armada", unter Medina Sidonia in den Kanal, die einem spanischen Heere unter Alexander Farnese die Landung an der englischen Kste ermglichen sollte. In England zeigte sich vielfach groe Besorgnis, aber Elisabeth bewahrte die grte Ruhe und Entschlossenheit. Im Juli 1588 sah man die Wimpel der spanischen Schiffe von der Hhe von Portsmouth aus. In langer Kiellinie fuhr Medina Sidonia in den Kanal, aber die Englnder Howard und Drake umschwrmten auf kleinen beweglichen Schiffen die schwerflligen Kolosse und fgten ihnen vielen Schaden zu. Ein Sturm trieb die spanische Flotte auf die Sandbnke an der Mndung der Schelde, wo viele Schiffe scheiterten. Andere ver-lor Sidonia, als er die Hebriden umsegelte, in einem zweiten Sturm. Das Unternehmen Philipps war miglckt. Elisabeth lie eine Medaille prgen mit der Inschrift: Afflavit deus et dissipati sunt. Von diesem Schlage hat sich Spaniens Macht nicht wieder erholt, durch seine Niederlage wurde die Herrschaft aller seiner Gegner in Eng-land, den Niederlanden und Frankreich befestigt. Die Reformation in England war gesichert. In England folgte auf Elisabeth der Sohn der Maria Stuart, Jakob I. (16031625). Calvinisch erzogen, trat er in England zur anglikanischen Kirche der. 114. Die Reformation in Schweden. Seit der Kalmarischen Union von 1397 standen Dnen, Norweger und Schweden unter einem König. Der Bund der drei Staaten hatte aber in der Hansa, zumal in Lbeck, und in dem unabhngigen Sinn der Schweden seine Gegner. Der letzte Unionsknig, Christian Ii. von Dnemark, war erst nach langen Kmpfen in Schweden anerkannt worden. Um seine Herr-schft zu befestigen, lie er den aus einem alten schwedischen Geschlechte stammenden jugendlichen Gustav Wasa aufheben, nach Kopenhagen bringen und viele vornehme Schweden im Stockholmer Blutbad hinrichten. Noch in demselben Jahre (1522) kehrte Gustav Wasa, von den Lbeckern untersttzt, nach Schweden zurck. Die Schergen des Knigs verfolgten ihn im ganzen Lande, aber dank seiner groen Entschlossenheit entging er ihnen auch in den gefhrlichsten Lagen. Endlich fand er Schutz und Untersttzung bei den Dalekarler Bauern, aus denen er sich eine Truppe bildete. Nach seinen ersten Erfolgen wandte sich das Volk ihm zu, Up-sala und Stockholm wurden erobert und die dnische Besatzung vertrieben. Whrend Christian Ii. Hilfe im Auslande suchte, whlte der schwedische Reichstag 1523 Gustav Wasa zum König, und mit der Dnenherr-schast war es vollstndig vorbei. Er fhrte die Reformation ein. Von 15231654 hat das Haus Wafa in Schweden regiert.

5. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 92

1895 - Leipzig : Voigtländer
92 das Kurfrstentum in Besitz, so da Johann Friedrich sich vom Bundesheere trennen und gegen ihn wenden mute. Whrend er sein Land von den Feinden befreite, bezwang der Kaiser die sddeutschen protestantischen Städte. Dann zog er, mit Moritz und seinem Bruder Ferdinand ver-einigt, gegen den Kurfrsten. Er besiegte diesen in der Schlacht bei Mhl-berg an der Elbe und nahm ihn gefangen (1547). Auch Philipp von Hessen ergab sich nun und wurde des Kaisers Gefangener. 4. Der Augsburger Religionssriede 1555. Moritz hatte von dem Kaiser die Kurwrde und Johann Friedrichs Lande erhalten. Spter jedoch, als er das allein noch unbezwungene protestantische Magdeburg belagerte, trat er pltzlich zur Partei seiner Glaubensgenossen der. Er verband sich mit dem franzsischen König Heinrich Ii. (dem Sohne und Nachfolger Franz des I.), welcher die wichtigen Grenzstdte Metz, Toul und Verdun be-setzte. Moritz selbst drang unerwartet gegen den Kaiser in Tirol vor, ntigte den kranken, gichtbrchigen Fürsten zur Flucht und erzwang den Passauer Vertrag 1552; den Protestanten wurde freie Religionsbung bewilligt, die 1555 gefangenen Fürsten losgegeben. Der Augsburger Religionssriede 1555 besttigte den Passauer Vertrag und gestand den Anhngern der augsburgi-.scheu Konfession gleiche Rechte wie den Katholiken zu. 5. Karls V. Abdankung. Niedergedrckt durch diesen Ausgang des 1556 Religionskampfes und durch Krankheit gebeugt, entsagte Karl V. 1556 der Regierung und gab feinem Sohne Uhilipp Spanien, Neapel, Mailand, die Niederlande und die spanischen Besitzungen in Amerika; sein Bruder Ferdinand, König von Bhmen und Ungarn, folgte ihm in den sterreichischen Lndern und in der Kaiserwrde. Karl zog sich in das Kloster San Juste in der spanischen Landschaft Estremadura zurck, wo er nach zwei Jahren (1558) starbt 60. (128.) Die Reformation im Norden Europas. Gustav Wafa. 1. Die kalmarische Union. Die drei skandinavischen Reiche Dnemark, Norwegen und Schweden waren durch die sogenannte k alm arisch.? Union (1397) zu einem Ganzen verbunden worden. Indes strebten die Schweden danach, sich von dem Bunde loszureien und ihre Selbstndigkeit wieder herzustellen. Zwar suchte der gewaltttige Unionsknig fthristi/Ulli. durch das entsetzliche S t o ck h o l m e r B l u t b a^ (1520) seine Herrschast der Schweden neu zu befestigen; doch gelang es dem jugendlichen Helden 2. Gustav Wasa nach mancherlei Abenteuern und Gefahren, die dalekar-tischen Bauern zum Ausstnde zu bewegen, der zur Vertreibung der dnischen Truppen aus Schweden shrte. Nach der Eroberung von Stockholm wurde Gustav von dem schwedischen Volke zum König erhoben (1523). Die lutherische Lehre wurde im Lande eingefhrt.

6. Das Mittelalter - S. 166

1893 - Leipzig : Dürr
— 166 — In der ewig denkwürdigen Schlacht bei Sempach, im Juli 1386, half der schwäbische Bund den Eidgenossen nicht, diese waren auf sich angewiesen und blieben doch Sieger über den tapferen und reichen Herzog Leopold von Östreich. Im Jahre 1388 hatten sich die süddeutschen Städte selbst gegen den Greiner, den Psalzgrasen von Bayern, sowie gegen die schwäbische und bayrische Ritterschaft zu wehren, es ist das Jahr des großen Städtekrieges. Rasch hintereinander erlitten die Bürger schwere Niederlagen. Im August wurde das schwäbische Bundesheer von Eberhard dem Greiner bei Döffingen geschlagen und im Oktober die Streitmacht der rheinischen Städte bei Worms vom Pfalzgrafen Ruprecht vernichtet. Der Krieg zog sich ohne hervorragende Ereignisse noch einige Monate hin, dann drängten die Kaufleute und Handwerker, deren Erwerb stockte, selbst zum Frieden. Unter Vermittlung des Königs Wenzel kam in Eger 1389 ein Vertrag zu stände, in dem die Städte auf alle Bündnisse verzichteten. Die Bestrebungen der Freistädte, nach dem Muster der italienischen Stadtrepubliken unter dem Schutze des Kaisers so unabhängig als möglich zu sein, war gescheitert, die Fürstenmacht war triumphierend aus dem Kampfe hervorgegangen. Auch die nordischen Handelsherren konnten der Fürstenmacht nicht widerstehen. Die Königin Margarete, die Dänemark von ihrem Vater und Norwegen von ihrem Gatten ererbt hatte, eroberte Schweden, vereinigte 1397 in der Union von Kalmar die drei nordischen Reiche und schränkte dadurch die Macht der Hansa gewaltig ein. Nach mehreren Niederlagen mußte der Bund Gotland mit der betriebsamen Handelsstadt Wisby an Schweden abtreten. König Wenzel war bei dieser wichtigen Entscheidung in der Hauptsache nur Zuschauer gewesen. Sein Hauptbestreben war, von den Städtern so viel als möglich Geld zu ziehen, er legte ihnen hohe Summen als außerordentliche Reichssteuer auf, die sie oft genug nicht zahlen konnten ober wollten. Gingen sie nicht aus seine Forderungen ein, so ließ er mit sich handeln, schrieb ihnen aber grobe Briese, in denen er sie wohl mit den Säuen verglich, bei denen viel Geschrei aber wenig Wolle zu finden sei. Die Juden, die als des Reiches „Kammerknechte" des Königs besonderen Schutz genossen, behandelte er wie einen Schwamm, den man sich vollsaugen läßt, um ihn dann wieder auszudrücken. Auch Italien hatte sür ihn kaum einen anderen Wert, als daß er Geld von dort zu erlangen suchte. So verkaufte er dem Herrn von Mailand Johann Galeazzo Visconti die Herzogswürde für eine große Summe. Wenzel hatte etwas Derbes und Leidenschaftliches in seinem Wesen. Bei einem Streite mit dem Erzbischöfe von Prag befahl er,

7. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 156

1911 - Breslau : Hirt
156 Die Entwickelung Frankreichs, Englands und Italiens im Mittelalter. 88. Frankreich u. Die franzsischen Könige haben das ganze Mittelalter hindurch ebenso Deutschland. foer Unbotmigkeit der Groen zu kmpfen gehabt wie die deutschen und mehrmals groe Landverluste erlitten; wenn gleichwohl am Ende des Mittelalters, als sich das Deutsche Reich aufzulsen schien, in Frankreich der geschlossene Einheitsstaat geschaffen wurde, so liegt ein Grund fr diese entgegengesetzte Entwicklung der beiden Nachbarlnder darin, da Frankreich Erb-Monarchie geblieben, Deutschland dagegen!Wahlreich geworden war; jene be-gnstigte die Machtentwicklung des Knigtums, diese die des Frstentums. In Deutschland kam die Hausmacht des Knigs dem Reiche nicht zugute, in Frankreich dagegen war jede Erwerbung des Knigs, sei es durch Erb-schast, sei es durch Krieg, eine Erwerbung des nationalen Staates. Die politischen Interessen der Habsburger standen oft im Gegensatz zu denen des Reiches; in Frankreich konnte der König keine anderen Interessen als die des Staates haben. König und Je mehr der Begriff des nationalen Staates den Franzosen zum Be-$0lf' wutsein kam, desto entschiedener wurde die Parteinahme der Nation fr den König in seinem Kampfe gegen die Selbstndigkeit der Groen. Namentlich fand die Krone die lebhafte Untersttzung der Städte; doch auch die Geist-lichkeit hielt, anders als in Deutschland, mehr zum Könige. Im 16. Jahr-hundert geno der König in Frankreich eine Verehrung wie sonst kein König Europas. Zu derselben Zeit, wo Maximilian den Stnden die grten Rechte einrumen mute (vgl. 93), verfgte Franz I. fast unbeschrnkt der die Machtmittel des franzsischen Staates, der einen bedeutenden Staatsschatz und ein wohlgeordnetes Heer, in dem der Adel Kriegsdienste leisten mute: er war so mchtig, da er die Reichsstnde nur selten einzuberufen brauchte. Angel- 88. England. Nach Abschlu der angelschsischen Wanderung (vgl. 22) wurden die beiden Inseln Grobritannien und Irland von zwei grundverschiedenen Vlkern bewohnt, dem germanischen und dem britisch-keltischen. Die germanischen Einwanderer besetzten den Sden und den Osten des heutigen England bis zum Firth of Frth; die Briten hielten sich in Wales, Nordschottland, auf Mau, den Hebriden und Irland auf. Auf beiden Seiten fehlte die Einigung der Volksgenossen gleicher Ratio-nalitt zu einem Reiche. Erst im Beginn des 9. Jahrhunderts wurde König Egbert von Wessex (durch Vereinigung der sieben angelschsischen Reiche Kent, Sussex, Wessex, Essex, Ostangeln, Mercia und Northnmbria) der Schpfer eines angelschsischen Reiches. Zu derselben Zeit, wo auf dem Festlande Otto der Groe unbedingte Anerkennung in Deutschland und der dessen Grenzen hinaus gefunden hatte, wurden Egberts Nach-kommen von smtlichen Knigen der Insel, auch den walisischen und schot-tischen, als Oberhaupt betrachtet. Dnen und Schon das 9. und 10. Jahrhundert waren erfllt von Kmpfen gegen Normannen.dnen und Normannen. König Alfred hatte sich durch ihre Be-siegung den Beinamen des Groen" verdient (gest. 901). Jedoch am Ende des 10. Jahrhunderts vereinigte Knut die Krone von England mit der von Dnemark und Norwegen. Bald nach der Dnenzeit besiegte Wilhelm, Herzog von der Normaudie, in der Schlacht bei Hostings

8. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 141

1911 - Breslau : Hirt
79. 80. Die Hansa. Die Ritter. 141 schlssen. Aus der Verbindung der beiden Städte Lbeck und Hamburg (1241) entwickelte sich der Bund, an dem im besonderen der Name Hansa haftet. Die Hansa umfate seit 1367 fast alle Seestdte von der Mndung Ausdehnung des Rheins bis nach Riga und viele Binnenstdte. Lbeck war ihr bet San'a" Vorort. Hier kamen alljhrlich Abgeordnete der Städte auf den Hansa-tagen zusammen, auf denen die gemeinsamen Angelegenheiten geordnet wurden. Damals wurde der Bund in drei Drittel, das wendisch-schsische, westflisch-braunschweigische und das gotlndisch-livlndische, eingeteilt. Spter unterschied man vier Quartiere mit den Vororten Cln, Braun-schweig, Lbeck und Danzig. Seine grte Blte erlebte der Bund zur Zeit Karls Iv. Aus jener r&te Zeit stammen die stolzen Kirchen und Rathuser, die wir in den Ostsee-S8iute' stdten noch heutigentags bewundern. Damals fate Waldemar Iv. Atterdag den Plan, sein Knigreich Dnemark von dem bergewicht der Hansa zu befreien. Er berfiel die Stadt Wisby auf Gotlaud, um sie seinem Reiche einzuverleiben. Da beschlossen auf einer Tagfahrt zu Cln siebenundsiebzig Städte den Krieg gegen Waldemar. Sie brachten eine groe Flotte auf (1368), eroberten Kopenhagen, Schonen und Gotland und ntigten Dnemark im Frieden zu Stralsund zur Besttigung ihrer Vorrechte und eines Teils ihrer Eroberungen (1370). Im 15. Jahrhundert begann der Niedergang der Hansa, das 16. Jahr- Niedergang hundert besiegelte ihn. Die Grnde lagen in dem Mangel an Einigkeit,bei S<mk in dem Erstarken der nordischen Mchte, welche die Handelsherrschaft der Hansa abschttelten, in dem Wettbewerb der niederlndischen und englischen Kaufleute und vor allem in dem Fehlen eines starken nationalen Rckhaltes im Deutschen Reiche. Nachdem Wisbys Blte durch Waldemar Iv. geknickt war, verlor Nowgorod seine Selbstndigkeit an die Moskowiter (Iwan Iii. und Iv.); die Städte der Ostseeprovinzen gerieten unter polnische und schwedische Herrschaft. Gustav Wasa hob die Handelsvorrechte der Hansa in Schweden auf, Elisabeth von England schlo den Stahlhos in London. Schon vorher (1535) war der Versuch des Lbecker Brgermeisters Jrgen Wullenwever, aufs neue einen herrschenden Einflu in Dnemark zu ge-Winnen, gescheitert. (Vgl. 114.) Die Ostsee hrte auf, ein deutsches Meer zu sein. 80. Die Ritter. Hinter Fürsten und Stdten trat das Ritter-tum an Bedeutung zurck. Zwischen die aufstrebende Macht beider hinein-gestellt, sah es sich bald gentigt, Bndnisse zu schlieen, um sich wenigstens zu behaupten. Auf dem Gebiete der Kriegfhrung wurde es durch das aufkommende Krieg-Sldnertum in den Hintergrund gedrngt. Die Schlacht am Morgarten ftu>run9-(1315) war die erste Niederlage, die ein Ritterheer gegen ein Bauernheer erlitt, die bei Mhldorf (1322) die letzte groe Ritterschlacht; bei Crecy (1346) kamen bereits Feuerwaffen zur Anwendung. /

9. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 211

1911 - Breslau : Hirt
115. Der Dreiigjhrige Krieg. 211 verlor bald auch seine Vorrechte in Schweden. Die Herrschaft auf der Ostsee ging an Dnemark, Schweden und Polen der. Am Ende des 16. Jahrhunderts begann der Kampf zwischen Polen Kampf Wi-und Schweden. Ihre Feindschaft war zugleich dynastisch. Gustavs I.^Schweden. Enkel Sigismund wurde in Polen, das seit dem Aussterben der Jagel-lonen (1572) ein Wahlreich geworden war, zum Könige gewhlt (1587) und trat zur katholischen Kirche der; da er sein Versprechen, die prote-stantische Kirche in Schweden zu schtzen, nicht hielt, wurde er daselbst abge-setzt und sein Oheim Karl Ix., der Vater Gustavs Ii. Adolf (vgl. 118), zum Reichsverweser, spter (1600) zum Könige von Schweden erhoben. 2. Der Dreiigjhrige Krieg (16181648). Der Dreiigjhrige Krieg wurde herbeigefhrt: 1. durch die Gegen-Ursachen, stze im Reich, den konfessionellen, der im Augsburger Religionsfrieden nicht beglichen worden war, und den politischen zwischen dem Kaiser, der nach absoluter Herrschaft strebte, und den Reichsstnden, die an ihrer Liber-tat" festzuhalten suchten; 2. durch die groen Gegenstze in Europa. Namentlich handelte es sich in der zweiten Hlfte des Krieges kaum mehr um die eigentlich deutschen Fragen, sondern um die Machtinteressen des Auslandes: Frankreichs, Schwedens, Spaniens und sterreichs. Es bestanden zwei Kampfgebiete, das westliche, rheinische, wo die Kampf-Kmpfe zwischen Spanien, den Niederlanden und Frankreich ausgesochten gebiete, wurden, und das nordstliche, baltische, auf dem die Knigreiche Dne-mark, Schweden und Polen um das dominium maris Baltici, die Ostsee-Herrschaft, rangen. Der einst besonders gefhrdete Sdosten blieb dagegen fast verschont; eine Trkengefahr gab es nicht mehr, nachdem Snleiman (vgl. 99) vor dem von Zriny heldenhaft verteidigten Szigeth gestorben (1566) und seitdem die Angriffskraft der Trken erlahmt war. Die bisher auf getrennten Gebieten gefhrten Kmpfe verflochten sich, sobald die Unruhen in Deutschland ausbrachen, sowohl miteinander als auch mit den deutschen; dadurch entstand der groe allgemeine europische Krieg einer der grten und folgenschwersten aller Zeiten , der zum Unheil Deutschlands in seinen Grenzen ausgesochten wurde. $ 115. Die vorbereitenden Kmpfe. In die Zeit hochgespannter Donauwrth. Gegenstze (vgl. 108) fiel der Donauwrther Handel (1607). In der Freien Reichsstadt Donauwrth, deren Einwohner fast alle evangelisch waren, wurde eine Prozession vom Pbel gewaltsam gestrt. Der Kaiser-verhngte die Acht der die Stadt und bertrug die Vollstreckung dem Herzog Maximilian von Bayern. Der Herzog besetzte die Stadt, verwandelte sie aus einer Freien Reichsstadt in eine bayrische Landstadt und fhrte den katholischen Gottesdienst wieder ein. Dieser Vorfall erregte bei den kleinen Reichsstnden, an denen vor Union und allem Sddeutschland reich war, groe Besorgnisse. Daher wurde unter Liga. Fhrung des Kurfrsten Friedrich Iv. von der Pfalz ein Bund evan-gelischer Reichsstnde zu gegenseitigem Schutze, die Union, geschlossen 14*

10. Von der Bildung des Fränkischen Reiches bis zum Westfälischen Frieden - S. 88

1905 - Leipzig : Hirt
88 Das Deutsche Reich des Mittelalters. Bergen und der Hof zu Brgge. Die Mittel des Bundes wurden durch die Geldbeitrge der einzelnen Städte geliefert. Ausdehnung. Nicht blo auf der Nord- und Ostsee, sondern auch auf dem Mittelmeere wehte die Flagge der Hansa. Dnemark, Schweden, Norwegen, Rußland waren Hauptpltze ihres Handels. Norwegen war vorzugsweise des Fischfanges und des Holzreichtums wegen wichtig. Auch Pelzwerk wurde von dort bezogen im Austausch gegen Tuche und Metall-waren. Mit den Niederlanden wurde der regste Verkehr gepflogen; denn dort gab es bedeutende Warenniederlagen, wohin Venezianer, Pisaner und Griechen die feinen Arbeiten des Sdens und des Ostens brachten, wo schon 1310 eine Versicherungsanstalt bestand, und wo man frh von den Italienern das Wechselgeschft erlernte. Macht. Durch ihre Einigkeit und ihr entschlossenes Auftreten hatte die Hansa eine groe Macht erlangt. Als König Erich von Norwegen 1284 ihr die verliehenen Freiheiten entzog, verbot diese die Einfuhr von Getreide, Malz und Bier nach Norwegen. In Norwegen entstand Hungers-not, und Erich mute um Frieden bitten. Als Waldemar Atterdag von Dnemark den deutschen Kauffahrern einen Sundzoll auflegte, be-gann die Hansa 1362 den Krieg: 77 Städte schickten Fehdebriefe, und der bermtige König lie Thron und Reich im Stiche. Aber die Hansa zog das Schwert nur, wenn es nicht anders ging, wenn es sich um ihre Lebensfrage, ihre Macht in den Gewssern der Ostsee handelte. Jahre-lang war Nachsicht und Geduld gebt worden, und lstige Plackereien hatte man der sich ergehen lassen. Denn durch den Krieg litt doch zunchst am schwersten der Handel, den man schtzen wollte, und am meisten wurde gefhrdet, was man vor allem erstrebte, der Wohlstand. Die berlegenheit der Hansa lag weniger auf kriegerischem Gebiete; ihre Strke lag in dem geschickten Abschlu von Handels- und Bndnis-Vertrgen. (Fig. 130: Hansaschiff.) Der Kaufmannsstand regierte die Städte, die hchsten Ehrenmter wurden von Kaufherren ausgebt. Verfall. Die Hansastdte hatten sich der Herrschaft der Fürsten entzogen und entbehrten deshalb spter, als die kaiserliche Macht sank, des Schutzes der Fürsten. Deshalb waren sie der ungeheuren Konkurrenz, die durch die Spanier und Portugiesen im 15. Jahrhundert entstand, nicht gewachsen. Als die Hollnder als geschlossenes Volk in den Ostseehandel eintraten, war es mit der Herrschaft der Hansa zu Ende. Die Staaten des Nordens wurden selbstndiger; Schweden, Norwegen, Dnemark ver-einigten sich zu einem Reiche; in Rußland unterwarf Iwan die Stadt Nowgorod und nahm die deutschen Besitzungen weg. Dadurch ging der Hansa der russische Handel verloren. Die Bildung des burgundischen Reiches entzog der Hansa die niederlndischen Städte. Die Knigin Elisabeth von England schlo den Stahlhof zu London. Auf dem letzten
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